Intermediale Veranstaltungsreihe von September 2018 bis Oktober 2019
Freitag, 29. März 2019, 19:30 Uhr | Hörster Friedhof, Münster
Lesung, Musik und Installation: "Zuweilen Stiche im Kopfe. Der Homöopath Clemens von Bönninghausen und seine erste Patientin Annette von Droste-Hülshoff"
Mit Droste im
Glashaus lädt ein zum ersten außergewöhnlichen Ort der
Veranstaltungsreihe: dem ehemaligen Hörster Friedhof in Münster! Am Freitag, 29. März 2019 beginnt um 19:30 Uhr „Zuweilen Stiche im Kopfe. Der
Homöopath Clemens von Bönninghausen und seine erste Patientin Annette von Droste-Hülshoff“. Die szenische Lesung mit Carolin Wirth und Carsten Bender sowie Musik von Erhard Hirt und Videoinstallation von Prof. Norbert Nowotsch und Christoph Otto
Hetzel beginnt auf dem Hörster Friedhof zwischen Piusallee,
Bohlweg und Karlstraße, unweit des Sandsteindenkmals von Bönninghausens.
„Fräulein Nettchen von Droste-Hülshoff. Einige 30 Jahr alt, blond und sehr aufgeregten Gemüthes, mit ungewöhnlichem Verstande und ausgezeichneten Talenten für Poesie und Musik…“ Mit diesen Notizen beschreibt Clemens Maria von Bönninghausen die bei ihm im September 1829 vorstellig gewordene junge Frau, bei der kein anderer Münsteraner Arzt mehr ein noch aus weiß. Die mit einer zeitlebens anfälligen Gesundheit geschlagenen Annette von Droste-Hülshoff wird in einem „schwindsuchtartigen Zustand“ an den Homöopathen Bönninghausen überwiesen.
Clemens Maria von Bönninghausen hatte keine medizinische Ausbildung genossen, war jedoch als versierter Botaniker bekannt. Droste wurde seine erste Patientin. Den Behandlungsverlauf hielt er in seinen Krankentagebüchern fest. Droste selbst war der Meinung, sich bei ihrem im vorigen Frühjahr an Schwindsucht verstorbenen jüngeren Bruder Ferdinand angesteckt zu haben. Ihn hatte sie bis zu seinem Tode gepflegt. Auch die Diagnose des bisher behandelnden Arztes lautet Schwindsucht – mit „sehr ungünstige[r]“ Prognose. Aber – die homöopathische Behandlung schlägt an!
Bönninghausen wird zum Shootingstar der Münsteraner Ärzteszene. Droste berichtet im Jahr 1830 ihrer Tante: „…die Ärzte haben eine Menge ihrer einträglichsten Patienten verloren, da Bönighausen, wie sie spöttisch sagen, - ein Docktor für die vornehmen Leute und sonderlich für Damen ist, die sich zugleich gern über Litteratur und schöne Kunst unterhalten…“
Den Eintritt bestimmen Sie selbst!
Um Anmeldung wird gebeten unter droste@schloss-senden.de